Publications
Ex Tempore
pen club
Photos
Links
Guestbook
English Spanish Franch German
UBI SOLITUDINEM FACIUNT, PACEM APPELLANT (TACITUS)
THEY MAKE A WASTELAND AND CALL IT PEACE
 
Home / Books / Lectures - Feldkirch


 

 

Feldkirch, 1. September 2006

Die Krise der öffentlichen Meinung

Von Alfred de Zayas, Genf

Eminenz, Sehr verehrte Frau Dr. Follmer, geehrter Herr Professor Waldstein, Herr Rothe, Herr Müller, Herr Dr. Ganser,

Vor wenigen Wochen hatte ich Gelegenheit, in Zirnach in der Ostschweiz über das Recht auf Wahrheit zu sprechen, zweifelsohne ein zentrales Menschenrecht, die für eine funktionierende Demokratie unerlässlich ist.

Die Vereinten Nationen hat zwar dieses Recht in mehreren Resolutionen normiert, aber die Staaten und die Medien kümmern sich wenig um dieses Recht.

Heute möchte ich auf die Krise der öffentlichen Meinung zu sprechen kommen, denn die Medien sind zunehmend gleichgeschaltet, und die öffentliche Meinung wird vor allem durch CNN, BBC, Fox, New York Times usw. manipuliert. Dabei haben die Eliten in Amerika, in Großbritannien, in Frankreich, in Deutschland, in Österreich versagt.

Um die Demokratie von der Gefahr der Gleichschaltung zu einer totalitären Gesellschaft zu schützen, müssen die Buerger frei an die relevanten Informationen gelangen können. Dabei ist das Internet zwar hilfreich, aber viele Menschen kennen die Möglichkeiten des Internets noch nicht, oder sie haben keine Zeit oder kein Interesse, sich selber Informationen zu beschaffen.

So bezieht der Durchschnittsamerikaner seine Nachrichten vor allem aus dem Fernsehen, sei es ABC, CBS, NBC, CNN oder Fox, und alle sind unzuverlässig. Da der Durchschnittsamerikaner keine andere Sprache außer English kennt, so liest er weder Le Monde Diplomatique, noch die Neue Zürcher Zeitung, noch Zeitfragen, noch Horizons et Débats. Er könnte natürlich Current Concerns kennenlernen, oder sogar wagen, Aljazeera in Englisch zu lesen, aber letzteres gälte schon als unpatriotisch.

Die Manipulierung der öffentlichen Meinung zum Zwecke des Konsums ist überall zu beobachten, aber die daraus entstandenen Schaden bleiben in Grenzen. Gefährlich wird es, wenn die Medien Kriegspropaganda betreiben, für den Krieg werben oder sogar hetzen.

Mit Sorge beobachten wir, wie die Medien in Amerika und z.T. in Europa die Palästinensern, die Libanesen, die Syrier, die Iraner dämonisieren. Eine sog. „Achse des Bösen“ wird postuliert und ad nauseam der amerikanischen Bevölkerung präsentiert, so daß die Menschen anfangen, daran zu glauben. Wenn Nassrallah und Ahmadinejad als Terroristen bezeichnet werden, so wird eine Aggression gegen Libanon bzw. gegen den Iran plausibler, und es wird umso leichter, die Bürger in einen neuen Krieg zu führen.

Artikel 20 des Internationalen Paktes über bürgerliche und politische Rechte besagt:

„Jede Kriegspropaganda wird durch Gesetzt verboten“

Artikel 2, Absatz 4, der UNO Charta verbietet nicht nur die Anwendung von Gewalt sondern auch die Androhung durch Gewalt.

Artikel 51 der UNO Charta ist deutlich, daß das Recht auf Selbstverteidigung allein nach einem bewaffneten Angriff gilt, und daß Gewalt weder präventiv noch präemtiv angewandt werden darf.

Es ist die Verantwortung der Medien, diese Kernsätze des Völkerrechts im Mittelpunkt zu stellen.

Aber was tun unsere Medien? Sie verschweigen das Völkerrecht, oder sie Verwirren die öffentliche Meinung durch völlig falsche, frivole Auslegungen des Völkerrechts, insbesondere des Begriffs der Selbstverteidigung. Schlimmer noch, die Medien beteiligen sich in einer pauschalierenden Kampagne gegen die Muslimen. Überall werden die Muslimen als Terroristen diffamiert, als gefährlich oder aggressiv dargestellt. Könnte dies etwa sein, weil sich 80% der Energiereserven der Welt in muslimischen Ländern befinden? Jedenfalls stellt diese Kampagne eine deutliche Verletzung des Artikels 20, Absatz 2, des IPBPR und des Artikels 4 der Internationalen Konvention gegen die Rassendiskriminierung dar, die solche Hetze verbieten.

Nicht nur in den großen Medien und Zeitungen sondern auch in den Blättern von Konzernen wie die Migros und Coop in der Schweiz treffen wir Kriegspropaganda und Verzerrungen.

In der Ausgabe vom 29. August von der Zeitschrift Cooperation lesen wir einen üblen kriegshetzerischen Artikel des emeritierten Professors Jean Halperin unter dem Titel „la guerre n’est pas fini.“ In diesem Artikel setzt er Israel in die Rolle des Opfers und verschweigt die israelischen Verbrechen gegen das palästinensische Volk und gegen die libanesische Bevölkerung. Hizbollah wird als schuldige Partei präsentiert und Iran als der eigentliche Drahtzieher. Sie seien „enemies determinés, sans respect de la vie humaine“.

Natürlich erwähnt Herr Halperin in seinem Artikel nicht, daß der UNO-Menschenrechtsrat Israel wegen Verbrechen verurteilte, und daß die UNO-Hochkommissarin für Menschenrechte Israel warnte, daß Kriegsverbrecher vor einem Tribunal zur Verantwortung gezogen werden könnten. Als ob nichts dergleichen geschehen wäre. Drei Resolutionen über die Verbrechen Israels gegen das palästinensische Volk und gegen die libanesische Zivilbevölkerung hat der neue Menschenrechtsrat in diesem Sommer verabschiedet. Israel hat diese Resolutionen ignoriert.

Wir in diesem Raum wissen es, aber die öffentliche Meinung in Deutschland, in Österreich, in Amerika, usw. weißt wenig über die Verurteilung Israels, und, wenn überhaupt etwas über den Menschenrechtsrat berichtet wird, dann dass die Resolutionen einseitig waren und deshalb nicht ernst zu nehmen. So einfach ist es. Dasselbe gilt für die Entscheidung vom 9. Juli 2004 des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag, das die Völkerrechtsverletzungen Israels im besetzten Palästina aufzählte und konkrete Maßnahmen forderte.

Dies zeigt uns, wie ernsthaft die Krise in der öffentlichen Meinung ist. Die höchste juristische Instanz der Welt formuliert Bestimmungen, die höchste menschenrechtliche Instanz der Welt verabschiedet Resolutionen, ein Staat ignoriert sie, und die Medien regen sich nicht darüber auf. Es bleibt „business as usual“. Keine Zeitung verlangt Sanktionen gegen Israel, um das Völkerrecht im Nahenosten wieder herzustellen. Auch die Europäische Union schweigt total über die Notwendigkeit von Sanktionen. Und jedoch hatte die Europäische Union Sanktionen gegen Österreich vor wenigen Jahren verhängt, als sie mit dem Ausgang der demokratischen Wahlen in Österreich nicht zufrieden war. Jedoch hatte Österreich weder das Völkerrecht noch das EU-Recht verletzt.

Einige wenige Stimmen erheben sich in Amerika gegen das Verbrechen des Krieges an die Zivilbevölkerung im Libanon und gegen den Wahnsinn eines geplanten Krieges gegen den Iran.

Auf der Linken Seite vernehmen wir die weisen Worte von Noam Chomsky und jene des ehemaligen Justizministers Ramsey Clark. Auf der rechten Seite vernehmen wir die Artikel des konservativen Kommentators Patrick Buchanan.

Wieviel Einfluß üben sie aber aus? Wenig -- befürchte ich, denn die öffentliche Meinung wird nicht durch sie sondern CNN und Fox bestimmt, und durch die Verzerrungen der Wahrheit auf höchster Stelle, durch die Politiker wie George W. Bush und Tony Blair, die ihre Bevölkerungen mehrfach belogen haben, und dies bisher leider ohne Konsequenzen.

Noch ein aktuelles Beispiel der Manipulierung liefert die künstliche Kontroverse über Irans Atomprogramm. Was lesen wir in der Zeitung, was hören wir im BBC oder CNN
Was wird verschwiegen, was wird uns vorenthalten, was wird an die große Glocke gehängt?

Bewußt betreiben die Medien eine Hysteriekampagne, um uns eine vermeintliche Bedrohung durch Iran einzureden. Es wird so dargestellt, als ob Iran eine Bedrohung für die Welt darstelle, und darum sollte man Iran angreifen. Aber Iran hat seine Nachbarn nicht angegriffen. Es war Irak, der in den 80er Jahren den Iran angriff. Indien und Pakistan greifen sich gegenseitig an, regelmäßig über den Kaschmir. Israel hat seine Nachbarn seit Jahrzehnten angegriffen. Wenn man um eine Gefahr spricht, soll man denken, dass die angriffslustige Staaten Indien, Israel und Pakistan alle die Nuklearwaffen besitzen.

Darüber wird in Amerika nicht diskutiert. Aber eine groteske Angstmacherei ist über den Iran ausgebrochen, in der besten Orwellsche Tradition.

Tatsache ist, daß die öffentliche Meinung so gut wie nichts über den Vertrag über die Nichtverbreitung von Atomwaffen weißt. Verschwiegen wird, daß z.B. Indien, Israel und Pakistan, den Vertrag nicht beigetreten sind. Verschwiegen wird auch, daß gemäß Artikel 6 des Vertrages, sich die Atommächte zur atomaren Abrüstung verpflichten. Verschwiegen wird auch, daß gemäß Artikel 4, alle nicht-atomarstaaten, das Recht auf die Nützung der Atomenergie besitzen.

Sollte Iran eines Tages eine eigene Atomwaffe entwickeln wollen, kann sie den Vertrag gemäß Artikels 10 kündigen. Dies hat übrigens Nord Korea Anfang 2003 getan und keiner spricht mehr davon. Schließlich sind Nord Korea und Iran souveräne Staaten, und die Gleichheit der Rechte der Staaten wird im Völkerrecht, und insbesondere in der UNO Charta anerkannt.

Für den Augenblick will Iran das Vertragswerk nicht verlassen, und behauptet, die Uranbereicherung nur zur friedlichen Zwecken zu wollen, wie im Vertrag wohl erlaubt wird.

In der öffentlichen Meinung wird jedoch der Iran als der „bad guy“ dämonisiert. Hier wird Kriegshetze von den großen Medien betrieben, in Verletzung des Artikels 20 des Internationalen Paktes über bürgerliche und politische Rechte. Hier wird mit Gewalt gedroht, in Verletzung des Artikels 2, Absatz 4, der Uno Charta. Ahmadinejad bietet George W. Bush direkte Verhandlungen an. Dies lehnt Bush aber ab. In diesem Zusammenhang muß man auf Artikel 2, Absatz 3, der UNO Charta hinweisen, der besagt „Alle Mitglieder legen ihre internationalen Streitigkeiten durch friedliche Mittel bei.“ Es besteht also im Völkerrecht eine Verpflichtung zur friedlichen Verhandlungen. Die öffentliche Meinung weiß dies natürlich nicht.

„Spin“ ist alles. Und was wir heute mit dem amerikanischen Begriff « Spin » verstehen, hat es in der Geschichte schon gegeben – denken wir an Cato und „Carthago delenda est“, an Goebbels und seinem Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda, an Orwells 1984.
Meine Damen und Herren, die Krise der öffentlichen Meinung manifestiert sich in vielen Ländern Ich möchte dies mit einigen Bemerkungen illustrieren, und zwar liefern andere aktuelle Krisen wertvolle Erkenntnisse

Da viele in diesem Raum aus Deutschland und Österreich kommen, möchte ich an die Kontroverse über die Memoiren von Günter Grass hinweisen, insbesondere an sein Bekenntnis, 1944 in die SS gedient zu haben.

Hier ist ein Paradebeispiel von Verlogenheit, verkehrten Werten, falscher Entrüstung, Und was tun die Medien? Wie so oft stellen sie nur die falschen Fragen.

Sie fragen, weshalb Herr Grass 61 Jahre lang seine Mitgliedschaft in der SS verschwiegen hat?

Sie fragen, ob dieses späte Bekenntnis eigentlich kommerzielle Grunde hat, denn Herr Grass will ja sein Buch „Beim Häuten der Zwiebel“ verkaufen.

Sie fragen sogar, ob ihm den Nobelpreis aberkannt werden soll.

Eigentlich alle banalen Fragen.

Die wirklich wichtigen Fragen werden gar nicht gestellt. Zum Beispiel,

Waren auch andere Günter Grasses unter den Mitgliedern der SS?

Waren auch brave Demokraten dabei ?

Verhielt sich die SS schlimmer als die sowjetische Armee, in der u.a. Alexander Solschenizyn und Lew Kopelew dienten? Waren SS Soldaten schlimmer als die amerikanischen, britischen, französischen Soldaten?

Ist die Karikaturvorstellung der SS historisch haltbar? Ist sie 61 Jahre nach dem Kriege noch politisch notwendig oder gar politisch nützlich ?

Wieso ist Günter Grass so quasi zum Moralapostel der Deutschen geworden? Woran basierte seine vermeintliche moralische Autorität?

Dies erinnert natürlich an den Skandal der zwei Ausstellungen „Verbrechen der Wehrmach“

Die öffentliche Meinung in Deutschland hat diese Wehrmachtausstellungen von Jan-Philipp Reetsma eigentlich begrüßt. Millionen Schüler und andere Besucher haben dieses Machwerk besucht.

SPD und CDU Bürgermeister haben die Ausstellungen eröffnet, öfters in öffentlichen Gebäuden, wie z.B. das Rathaus zu München, wo ich die erste Ausstellung 1997 besuchte. Sogar die seinerzeitige Präsidentin des Bundesverfassungsgerichtes, Jutta Limbach, hat persönlich die Ausstellung in Karlsruhe eröffnet.

Und dennoch war die Ausstellung historisch wertlos. Die erste Ausstellung war voll von gravierenden handwerklichen Fehlern. Die zweite Ausstellung litt an die falsche Konzeption. Es wurden keine gefälschten Bilder mehr oder falsch bezeichneten Bilder ausgestellt, aber ganze Themenkomplexe wurden ausgeklammert, wie z.B. die Wehrmachtgerichtsbarkeit zum Schütze der Zivilbevölkerung in besetzten Gebieten. Nichts über die kriegsgerichtlichen Untersuchungen in Fällen von Plünderung oder Vergewaltigung. Nichts über die Manneszucht der deutschen Truppe. Nichts über die Zehn Gebote des deutschen Soldaten. Nichts über die Einhaltung der Haager Landkriegsordnung und Genfer Konventionen durch die Wehrmacht. Vielleicht sogar mehr als in anderen Armeen. Jedenfalls sind die Archive voll relevanter Akten, die in der Ausstellung gehörten, die aber politisch unerwünscht waren.

Das Prinzip Audiatur et altera pars, nämlich auch die andere Seite muß gehört werden, ein Prinzip das sowohl für Juristen als auch für Historiker gilt, wurde vollständig außer Acht gelassen. Und die Medien haben es geschehen lassen.

Durch das Verschweigen anderer, positiver Zeugnisse über die Wehrmacht wurde das Bild gründlich verfälscht. Und dies hat die öffentliche Meinung in Deutschland vertragen. Dies haben vor allem die Eliten zu verantworten, die zu Komplizen des Machwerkes wurden.

Besonders peinlich war das Schweigen der Menschenrechtler in Deutschland. Schließlich wurde die ganze Wehrmacht pauschal diffamiert, und mit der Wehrmacht die ganze Kriegsgeneration.

Keiner kam auf die Idee, Artikel 17 des Paktes über bürgerliche und politische Rechte in Erinnerung zu rufen, der besagt:

„Niemand darf ... rechtswidrigen Beeinträchtigungen seiner Ehre und seines Rufes ausgesetzt werden.“

Peinlich war das Schweigen der meisten Fachhistoriker, mit der ehrenvollen Ausnahme weniger wie Professor Dr. Horst Moeller, Direktor des Instituts für Zeitgeschichte in München.

Das Versagen der deutschen Historikerzunft manifestierte sich geradezu auf grotesker Weise vor zwanzig Jahren, als sich der sog. Historikerstreit in Deutschland abspielte.

Das Ethos der Wissenschaft verlangt nämlich neue Quellenforschung, neue Fragestellungen, neue Perspektive. Dies wagten der inzwischen verstorbene Kölner Historiker Professor Andreas Hillgruber und der Berliner Historiker Professor Ernst Nolte.

Beide wurden in den deutschen Medien fürchterlich diffamiert, attackiert, ja verprügelt. Das PKW von Nolte wurde in der Freien Universität Berlin in Brand gesetzt, usw.

Das Ergebnis des Historikerstreits was nämlich, daß die freie Forschung abgelehnt wurde, unter Verdacht gesetzt wurde, und daß Geschichte zu Dogma der politischen Korrektheit erhoben wurde.

Die Hauptverantwortung für diesen Skandal tragen die Eliten in Deutschland, und der Rädelsführer war der Frankfurter Soziologe Jürgen Habermas, übrigens ein ehemaliger Hitlerjugendführer. Es war die Verpflichtung der Historikerzunft und der zivilen Gesellschaft, Solidarität mit Hillgruber und Nolte zu zeigen, und sie nicht im Regen stehen zu lassen.

Meine Damen und Herren,

Die Krise der öffentlichen Meinung ist die Krise der Eliten. Überall beobachten wir ein Versagen der Eliten. Können wir überhaupt etwas dagegen tun?

In einer demokratischen Gesellschaft können und müssen wir protestieren. Dies ist eine bürgerliche Pflicht. Wir sollen es nicht dulden, wenn ein Professor wie Habermas andere Professoren diffamiert und einschüchtert und Denkverbote erteilt. Wir sollen es nicht mehr dulden, wenn ein emeritierter Professor wie Halperin uns Angst über Iran einjagen will, und uns vergessen lassen will, welche Verbrechen Israel an die Zivilbevölkerung Libanons begangen hat, welche verbotene Waffen eingesetzt worden sind. Wir können z.B. an die Zeitschrift Cooperation schreiben und unsere Ablehnung solcher Verzerrungen zum Ausdruck bringen.

Wir müssen auch von den Medien und von unseren politischen Vertretern verlangen, dass in allen Angelegenheiten dieselbe Prinzipien angewandt werden, und zwar ohne Privilegien, ohne Diskriminierung..

Wir dürfen die Lügen von unserem politischen Vertretern nicht mehr dulden. Ich als Mitglied des Republikanischen Partei in Amerika habe eine Petition unterschrieben, die vorsieht, meinem Presidenten den Impeachment-Prozess zu machen, denn wenn ein Präsident lügt, wie George W. Bush es tat, um Amerika in den Krieg gegen den Iraq zu führen, so hat er seine demokratische Legitimität verspielt und sollte daher abgesetzt werden

Wir sollen auch gegen Euphemismen in den Medien protestieren. Die Aktionen der israelischen Armee in Libanon waren keine Selbst-Verteidigung, sie stellten eine Aggression dar, eine Art ethnische Säuberung im Süden Libanons, so wie Israel seit Jahrzehnten ethnische Säuberung in Palästina praktiziert hat.

In Berlin läuft zur Zeit eine Ausstellung über Vertreibungen im zwanzigsten Jahrhundert – Texte und Exponate über die Armenier, die Zyprioten, aber auch die Ostdeutschen werden ausgestellt. Die polnische und tchechische Regierungen haben heftig protestiert.

Was für eine atemberaubende Frechheit, was für eine menschenverachtende Haltung, mit welcher Verlogenheit und welchen Euphemismen diese polnischen und tchechischen Politiker und Mitglieder der Europäschen Union arbeiten.

Wie wir wissen, handelte es sich keinesfalls um eine Umsiedlung oder gar Migration der Deutschen. Es ging um eine brutale Vertreibung. „Erzwungene Wege“ ist auch keine ausreichende Bezeichnung für die Vertreibungsausstellung. Man hätte lieber „Vertreibung und Völkermord im zwanzigsten Jahrhundert“ als Titel der Ausstellung wählen sollen.

Grotesk ist auch die Haltung von manchen Medienmacher, die meinen, daß die Vertreibung der Deutschen wohl nicht ganz als Völkermord einzustufen ist, und somit nicht ganz so schlimm. Suggeriert wird, daß wenn die Vertreibung kein Genozid war, dann brauchen wir uns keine Gedanken darüber zu machen, dann war sie quasi akzeptabel.

Andere Meinungsmacher haben die Täter/Opfer Schablone erfunden. Danach seien die Deutschen nur Täter, nicht aber Opfer. Eine menschenverachtende Konstruktion, die aber viele in Deutschland inzwischen als erwiesen hinnehmen.

Hier ist noch ein Beweis der Krise der öffentlichen Meinung. Und auch hier liegt die Schuld bei den Eliten.

Als mündige Bürger müssen wir uns gegen solche Manipulierung der öffentlichen Meinung wappnen. Wir müssen auch alle Möglichkeiten des Internets nützen.

Für die Anwesenden, die Truthout nicht kennen, möchte ich diese Webseite empfehlen

www.truthout.org

auch auf die Webseite des Jewish Voice for Peace hinweisen

www.jewishvoiceforpeace.org

auf die Aljazeera Webseite

http://www.english.aljazeera.com/

oder sogar die offiziellen iranischen Webseiten

http://www.leader.ir/langs/EN/index.php

www.ahmadinejad.ir

Nun wichtiger: Ich möchte Euch auch empfehlen, auf die Webseite der Deutschen Weltallianz zu gehen

www.germanworldalliance.org

Der Direktor dieser neuen lobbying Organisation ist Dr. Kearn Schemm. Er arbeitet im US State Department und ist ein ernstzunehmender Mann. Die deutsche Weltallianz ist eine vertrauenswürdige Organisation, die sich für die Menschenrechte und für die Interessen der Deutschen in der ganzen Welt einsetzt. Sie wird seine Jahrestagung im November in München halten.

Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit

Prof. Dr.iur. et phil. Alfred de Zayas
Ehemaliger Sekretär des UNO-Menschenrechtsausschusses
Ehemaliger Chef der Beschwerdeabteilung im Buero des UNO Hochkommissars fuer Menschenrechte
Präsident des PEN Zentrums Suisse romande
Autor der Bücher :
Die Nemesis von Potsdam, Herbig Verlag, München, 2005
Die deutschen Vertriebenen, Leopold Stocker (Ares) Verlag, Graz, 2006
Heimatrecht ist Menschenrecht, Universitas Verlag, München 2001
Die Wehrmacht Untersuchungsstelle, Universitas Verlag, München, 2001
Rainer Maria Rilke . Die Larenopfer (zweisprachige kommentierte Ausgabe, erste englischsprachige Übersetzung des Rilke-Zyklus) Red Hen Press, Los Angeles, 2005.

www.alfreddezayas.com

Copyright ©2004 Alfred De Zayas. All contents are copyrighted and may not be used without the author's permission. This page was created by Nick Ionascu.